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Legende vom Alpingendarm zum

Gendarmerieschullehrer

( Von Heinz BINDER aus Heidenreichstein )

Legenden sind unbeglaubigte Vergangenheitsberichte.

 

Der Freund, Herr Alfons LAIR war Vorbild bei der Gendarmerie, sowie des Autors Heinz BINDER ( siehe Legende „Der Bindergendarm“ ) , als Sohn des Maschinenschlossermeisters Alfons Anton LAIR und der Mutter geb. Paula HEISL, aus Kufstein am 26.2.1930 in St. Johann/TIROL Nr. 36 geboren.

Er lernte Maschinenschlosser und war vom 9.7.1951 bis 5.2.1953 in den Gendarmerieschulen Walchen und Volders in TIROL. ( Seinen beruflichen Werdegang, siehe bei der Rede des Gend. Obstl. FUHRMANN ). Er heiratete die Maria FÖGER aus Nassereith und wohnte mit seiner Familie im Elternhaus seiner Gattin. Im Jahr 1954 war die Geburt von Tochter Anita, dann Tochter Ruth 1956, Sohn Markus 1962 und Tochter Corinna 1970.

Im Stiegenhaus seiner Wohnung in Nassereith hatte er seine Gendarmerie Belobigungszeugnisse aufgehängt. Dies gefiel dem Heinz BINDER so gut, dass er auch seine Gendarmerie Urkunden in seinem Stiegenhaus anbrachte.

Nach dem Hausbau in Nassereith, zuvor hatte er 2 Jahre lang die Betonziegel selbst erstellt, erfolgte 1969 der Einzug ins Haus. Des Autors Amateurfunkfreund, Albin NIEDERIST Jahrgang 1936 von St. Johann/Tirol kannte schon den Alfons als Lehrbub.

Angeblich, war es schon sein damaliger Wunsch zur Gendamerie zu gehen. Als Gend. Bergführer, war er u.a. auch jahrelang Einsatzleiter der  Bergwacht von Nassereith. Sowie 1968 bis 1985 stellvertretenter Bezirksleiter vom Imst. Außerdem war er auch einige Jahre Landessekretär der Tiroler Bergwacht. Bei seinen Zuteilungen bei den Gend. Exposituren Obergurgel und Sölden, war er bei vielen alpinen Bergungen maßgeblich beteiligt. Er war auch öfter mit dem Gend. Rettungsflieger Eduard BODEM mit der Piper, bei div. Einsätzen unterwegs.

Der Gendarm Heinz BINDER verlor 1985 seinen Freund aus den Jugendjahren in Nassereith. Immer wieder traf er ihn bei seinen Hahnenkammrennen einsätzen mit der Schulabteilung in Kitzbühel und auch öfters in Innsbruck. Daher war es mir ein Bedürfnis für ihn diese Legende zu schreiben und damit der Nachwelt sein gedenken zu erhalten.

Hier gebe ich auszugsweise die Rede des Gend. Oberstl. Friedrich FUHRMANN, Kommandant der Gendamerieschule Absam Wiesenhof, vom 16. Mai 1985 beim Begräbnis des Abt. Insp. LAIR im Friedhof Dormitz wieder.

 

Sehr verehrte Trauerfamilie LAIR !  Sehr geehrte Trauerversammlung !

 

Wir sind am heutigen Christihimmelfahrtstag zusammengekommen um uns von unserem toten Kameraden Abteilungsinspektor Alfons LAIR zu verabschieden, der nach mehreren Monaten der Krankheit und des Erduldens unsäglicher Schmerzen, am vergangenen Sonntag ( 12. Mai 1985 ) früh seine Augen für immer geschlossen hat. Der Abschied von einem lieben Menschen ist vor allem für seine Gattin, für seine Kinder und nächsten Verwandten besonders schmerzlich, aber auch für uns, seine Mitarbeiter, trifft sein Heimgang schwer.

Alfons LAIR hat ein erfülltes Leben hinter sich. Er verbrachte seine Kindheit und Schulzeit in St. Johann i.T. Er lernte den Beruf eines Maschinenschlossers und trat im Jahre 1951 in die österreichische Bundesgendarmerie ein.

Nach dem Besuch der Gendamerieschulen Walchen und Volders wurde er 1953 zum Gend. Posten Nassereith ausgemustert, wo er zunächst als eingeteilter Beamter fast 8 Jahre Exekutivdienst versah. Hier lernte er seine Frau kennen, hier gründete er seine Familie und schuf sein Zuhause. Der junge Beamte strebte nach beruflichen Aufstieg und absolvierte daher 1960/61 den FACHKURS an der Gendarmeriezentralschule Mödling, hier kreuzten sich zum ersten Mal unsere Wege, da ich zur gleichen Zeit die Akademie in Mödling besuchte.

Seine dienstführend Laufbahn begann er beim Gendarmerie Posten in ISCHGL, doch bald darauf wurde er mit der Postenführung in OBERMIEMING betraut. Am 1. Jänner 1963 wurde er zum Gend. Revierinspektor befördert und ein Jahr später ( 1.1.1964 ) zum Postenkommandanten seines Heimatortes NASSEREITH bestellt. Nach  4 Jahren wurde er in die Bezirksstadt gerufen und zum Kommandanten des GP IMST ernannt. Der vielseitig begabte und interessierte Beamte widmete sich neben dem Exekutivdienst auch der Hochalpin und Judoausbildung. Er qualifizierte sich zum Gend. Bergführer und zum Judoinstruktor. So führte ihn sein Weg bald zur Ausbildung der jungen Gendarmen.

Aufgrund seiner pädagogischen Begabung wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1973 zur Gendarmerieschule Tirols berufen, wo er aus seiner reichen Erfahrung heraus, in seiner bekannt lebhaften und ambitionierten Art, die Gendarmerieschüler auf den praktischen Gendarmeriedienst vorbereitete. Er wirkte 11 Jahre lang als Gendarmerielehrer in den Rechtsfächern: Verfassungsrecht, formelles und materielles Verwaltungsrecht sowie Tiroler Landesgesetze und widmete sich voll Begeisterung der Judoausbildung. Im jungen GENDARMERIESPORTVEREIN TIROL übernahm er den Fachwart Judo, interessierte die Jugend für diesen Sport und holte als Mannschaftsführer mit seinen Judokas von den Gendarmeriebundessport Meisterschaften zahlreiche Meistertitel und vorzügliche Plazierungen nach Tirol.

" In diesem Sinne wird der Grabredeauszug beendet."

Auch sein Freund hat noch zu schreiben, daß Alfons LAIR für seine zahlreichen Verdienste mehrfach ausgezeichnet wurde. Unter anderen, mit vielen Belobigungszeugnissen, mit der Tiroler Lebensrettungsmedaille, mit dem Silbernen Verdienstzeichen für die Verdienste um die Republik Österreich und mit der Tiroler Verdienstmedaille. Am 1. Jänner 1979 wurde er zum ABTEILUNGSINSPEKTOR, dem höchsten Dienstgrad für dienstführende Beamte, befördert.

Neben seiner Lehrtätigkeit waren ihm stets die sozialen Anliegen seiner Lehrerkammeraden und der Schüler ein besonderes Anliegen. Deshalb errang er auch das Vertrauen seiner Kollegen und er wurde zum Obmann des Dienststellenausschusses gewählt. Ein besonderes Anliegen von Alfons LAIR war die schonende Polizeigriffeschulung. Er galt innerhalb der Gendarmerie österreichweit als Judofachmann und hatte maßgeblich an der Ausarbeitung der Polizeigriffetechnik mitgewirkt. Ein diesbezüglicher Bericht war in der Gend. Zeitung 10/1985, von Gend. Major Rupert GASSER, Lehrer an der Gendarmeriezentralschule in Mödling. Diese vom Alfons LAIR erarbeitete schonende Polizeigriffetechnik wurde auch von der gesamten Bundespolizei übernommen.

Die Gendarmerie wurde im Jahre 2006 in die österreichische neu organisierte Polizei übernommen.

Somit ist die Gendarmerie in Österreich Geschichte und Gendarmerie Abt. Inspektor Alfons LAIR war ein wesentlicher Teil dieser Corpsgeschichte.

 

Heidenreichstein, am 2. April 2008

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Lair

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