LEGENDE die BINDERS und DALSASS im 1. Weltkrieg
von Heinz BINDER aus Heidenreichstein
( Legenden sind unbeglaubigte Vergangenheitsberichte )
( Seite 1 )
Als Arzt bei den Musterungen, war zugeteilt Dr.med. Conrad BINDER, in Schwaz in Tirol, musterte er die Zillertaler Max BINDER der Fotograf und den Johann BINDER, Vater des HOLZBINDER aus Fügen/Tirol.
( Siehe Musterungskopie ).
Bei Musterungen zugeteilt, in Borgo/Südtirol/Trentino, des ( Fortunant Dalsass, geb. 10.5.1875 in Leifers/Südtirol, als Kaiserjäger und Dolmetscher. Er starb leider an den Spätfolgen seiner Kriegsverletzung.
Siehe Stammbaum BINDER/DALSASS, sowie seine Musterungskopie und
andere noch ausgehobene, vorhandene Musterungsaktkopien, von den in
Borgo gemusterten, DALSASS.
Bei Musterungen in Graz die ( Johann BINDER aus Bernau ( Grossvater des Autors Heinz BINDER ), Johann HUBER aus Neudorf/West. Stmk. sowie die BINDERs aus St. Johann im Saggau/SüdStmk. ( ua. Albin BINDER ). Alle Steirer kamen zu der Neuner-Kaiserjäger-Kompagnie und haben dann mit den Tiroler Kaiserschützen-Kaiserjäger, gekämpft. Teilweise wurden sie als Kaiserschützen übernommen. ( Siehe Militärakt-
Kopien ).
War es Schiksal oder Bestimmung, der Fähnrich Dr. BINDER wusste
nicht, dass er von den Zillertaler PINTER/BINDER abstammte. Er untersuchte und begutachtete viele BINDERs und DALSASS auf ihre
Kampftauglichkeit. Er wollte den BINDERs oft helfen, aber die wollten
unbedingt für ihren Kaiser kämpfen und er musste sie fronttauglich
schreiben. ( Siehe Personalakt des Fähnrich Dr. med. Conrad BINDER
Sowie die Binderlegende " DER ARZT Dr. BINDER ").
Siehe im Hauptbuch, Beilage Musterungsaktkopie des Franz CZETINA aus Heidenreichsein, N.Ö. geb. 18.11.1999 ( Vater der Melitta BINDER, geb. CZETINA ). Sein Kampfgebiet war ua. auch als dekorierter Flammenwerfer, am Monte Crappa. Auch Franz BINDER aus Langschwarza/N.Ö. ( Grossvater des Lehrer OSR Franz BINDER ).
Siehe seine Musterungsaktkopie und Militäraktkopien.
Ihr Kampfgebiet war hauptsächlich: Das Tal Sugano ( Valsugano ), die 7 Gemeinden, auch als die Cimbrische Sprachinsel bekannt ( Altirolerische
Ureinwohner, aus dem Ötztal stammend ). Erforscherin der Sprachinsel
ist die Professorin Dr. HORNUNG aus Wien. Dort betreibt sie auch ein Sprachinselmuseum. Siehe Schriftverkehr mit dem Autor Heinz BINDER sowie Vorwort zu seinem Buch " Auf den Spuren der Zillertaler PINTER/
BINDER" – 1000 Jahre Binderlegen- Kapitel: DALSASS. ( Seite 2)
Das Dorf BOSENTINO mit den DALSASS, die aus diesem Gebiet von der
Ursippe " a Saxo " abstammen, liegt unterhalb der Festung Gschwendt.
Der Fabrikant Oberleutnant Eugen DALSASS geb. 1886 in Borgo/Trentino
war der Kopagniekommandnat von Valsugano und wurde " Held der 7
Gemeinden " genannt. Sein Feldkurator war der Kapuziner Pater Damiano
DALSASS aus Cavedago.
Johann BINDER, geb. 7.5.1879, ( Grossvater des Autors ) langjähriger
Offiziersdiener bei den Neunerjägern, wurde Kaiserjäger und die Ordonanz bei Obltn. DALSASS. Von ihm ist beim Heinz BINDER, sein
vom Krieg mitgebrachter Feldstecher Type: TELEX 205, von der Fa.
Karl ZEISS aus Wien, vorhanden und in Verwendung.
Er musste auch öfter mitkämpfen. Als er einmal gegenüber den feindlichen
Zügen kampfbereit lag und kurz über den Felsgrad hinüberschaute, ruft
plötzlich der Alpini Leutnant zum Österreicher herüber: "Bist du ein
Weststeirer? Ja warum meinte er! weil ich vor dem Krieg mit dir im
Kohlenbergwerk in Voitsberg gearbeitet habe" klang es im waschechten
Weststeirisch herüber. "Sag deinen Oberleutnant, solange wir gegenüber-liegen, so schiessen wir aneinander vorbei". Der sogenannte "Stiefelputzer" Johann BINDER, meldete den Sachverhalt seinem Kommandanten. Der war nicht abgeneigt, keine Verluste zu haben. So hielten es die beiden mehrere Wochen. Plötzlich rief eines Tages der Alpino herüber: " Ab morgen müsst ihr aufpassen. Ich werde als Kommandant abgelöst".
Auf den Gipfeln und Graden lagen sich die einstigen Gegner auf Sicht- und
Rufweite oft monatelang gegenüber. Jeder kannte von den anderen die Gewohnheiten: Ob er vielleicht Zigarettenraucher oder Pfeifenraucher ist,
wie seine alpinistischen Fähigkeiten sind und vieles mehr. Trotzdem kämpften die Männer schon wenige Tage später erbittert gegeneinander,
aber nie ohne Ritterlichkeit, nie ohne Ferness und nie ohne bergsteigerische
Kameradschaft.
Die BINDER und DALSASS Kaiserjäger bargen gegnerische Verwunderte,
versorgten sie wie die eigenen Kameraden, die Dalsasskämpfer konnten Italienisch und mancher trug den schwerverletzten Alpino stundenlang ins
Tal, ins rettende Lazarett. Und mancher Alpino machte dasselbe. Es gab keine Gefangenendemütigungen, keine Folterungen. Dafür sorgte schon der
Militärkurator D A L S A S S , der auf seine verwandten Kämpfer DALSASS und die BINDERs sowie HUBER und CZETINA den Flammen-
Werfer, christlichen Einfluss hatte.
Sieger und Besiegte teilten sich oft das eigene Essen mit dem abgeschittenen
Feind in den Höhenstellungen. Soldaten, die sich ergaben, wurden grundsätzlich geschont und nicht getötet. Immer wieder tauschten die Österreicher mit den Italienern durch zuwurf Tabak gegen Brot aus.
( Seite 3 )
Die überlieferte Schilderung über den Feldgeistlichen DALSASS, sagt mehr
als Worte: Für die Männer mit denen der Feldkurat unterwegs war, war er so auf deren Sicherheit bedacht, dass er als erster im steilen vereisten Fels vorankletterte. Er ebnete den äusserst gefährlichen Anstieg unter Einsatz
seines Lebens. Niemand hätte ihn bei einem Sturz in die Tiefe zu halten vermocht. Er war nicht nur geistlicher Beistand, sondern auch Berggefährte. Weniger durch seine pathetischen Predigten, sondern fürein-ander, stand er zu den kämpfenden BINDERs und zu dem aus Borgo stammenden Verwandten, den von allen verehrten Kompagniekomman-
danten, Oberleutnant DALSASS.
Ein wichtiger Mitarbeiter der Militärfotografie war der Fotograf Max
BINDER aus Zell am Ziller/Tirol ( Siehe seine Militäraktkopie ). So schrieb
er einmal an seinem Militärfotografenausbildner: Hochverehrter Herr
Oberst Hermann CZANT. Mit der von Ihnen mir geschenkten fotografischen Kamera, habe ich als Fernfotograf, Aufnahmen der feindlichen Stellungen und meinen derzeitigen kämpfenden Kameraden
gemacht. Erlauben Sie, dass ich Ihnen diese vorlege.
Als kampferprobt, galt der vom Unteroffizier Albin BINDER, aus St. Johann im Saggau/Stmk. Befehligte KAMPFZUG, mit seinen Brüdern BINDER sowie Johann HUBER aus Neudorf/WestStmk. und dem Unteroffizier Franz BINDER aus Langschwarza/N.Ö., ausserdem noch der im Russlandkampf erprobte Kaiserjäger Johann BINDER aus dem Zillertal, mit dem Flammenwerfer Franz CZETINA , der nach seinen schweren Kämpfen am Monte Crappa, dazu kam, leisteten im Kampfgebiet Valsugano zur Erhaltung der Hochfläche der 7 Gemeinden hervorragendes.
Von ihnen wurden die Kopien ihrer, Stellungs- und Personalakte durch
Heinz BINDER, bei den Kriegsarchiven in Wien und Innsbruck ausgehoben, erforscht und teilweise kopiert.
Beim Eindringen der Italiener im Valsugano, standen diesen nur die wenigen Züge des Kmdt. DALSASS, entgegen. In stundenlangen Kämpfen und unter Zusammenraffung der letzten Kräfte, gelang es dem angeführten Zug, immer wieder die Angriffe der Alpini und Bersalglieri abzuwehren. Der Abwehrkampf wurde oft auch von dem Festungswerk Gschwendt (Belvedere) durch riesige Artilleriegeschütze unterstützt. Bei dieser Festung waren einige DALSASS Kanoniere, die auf ihr Urheimatdorf
Bosentino hinuntersehen konnten. Sie waren als wichtige Nachschubkräfte
für die Nachschubverbindungen, mit ihren Ortskenntnissen gefragt. Sie
halfen mit ihren Geschützen den Feind, von ihren ebenfalls verehrten,
verwandten Kmdt., abzuwehren und ihre Urheimat für Österreich zu
verteitigen wo es nur ging. ( Seite 4 )
Die Binders, Dalsass und andere angeführte, waren Männer, die alle Soldatentugenden mitbrachten: In ihren Adern pulste das Blut unzähliger tapferer Vorfahren. Ihr militärischer Einsatz entsprach nur den Wunsch, Unrecht durch Recht zu sühnen und ihre bedrohte Heimat zu retten.
Die uralte keltische Sage, dass die Seelen der Toten auf den Berggipfeln der
Umkämpften südtiroler Bergspitzen, rasten würden, ehe sie in die Ewigkeit
Eingingen, erhielt im Krieg sympolträchtige Bedeutung. Viele der verwandten Helden kehrten nicht mehr zurück und vielleicht haben die Seelen der Gefallenen, ein letztes Mal auf den hohen Gipfeln gerastet, ehe sie ihre letzte Ruhe antraten.
Die Kaiserschützenregimenter waren friedlich errichtet, um ihre Heimat zu
verteidigen und niemals einen Angriffskrieg zu führen. Innerhalb aller Armeen, zählten die Kaiserschützen zu jenen begnadeten Einheiten, die jedem militärischen Erfahrungswert widersprachen: Sie waren kein Kommis, kein Barras, wie waren eine einzige grosse Seilschaft: Das Seil, welches alle verband waren die jahrhunderte alten Schützengesetze Tirols
Und seine freien Landstände.
Das Beispiel dieser ruhmreichen Gebirgstruppe, in der unsere Vorfahren tapfer gekämpft haben, lebt und wurde uns, als Erbe für jedermann zugänglich, in den österreichischen Kriegsarchiven in Wien und Innsbruck, hinterlassen.
Unsere tapferen Vorfahren seit den Kreuzügen, kämpften unter den Spruch:
" Nie zögern, immer den geraden Weg gehen, nie seine ehrliche und gerechte Überzeugung verleugnen, immer ritterlich, anständig und menschlich fair bleiben sowie sich selbst und andere zu bewahren".